Art but fair. Opera World

 

page1image392.pngJahresrückblick art but fair 2013

19.02.: Es beginnt alles mit folgendem Post von Johannes Maria Schatz auf der Seite https://www.facebook.com/Kuenstlergagen: „Es reicht! Hier sammeln wir die traurigsten und unverschämtesten Künstler-Gagen-Angebote, die Deutschlands Bühnenlandschaft zu bieten hat. Immer kleinere Gagen, immer häufiger lediglich «Gewinn»-Beteiligungen, immer seltener bezahlte Probenzeiten… Es muss sich endlich etwas ändern! Wer also von euch peinliche, traurige, unverschämte oder einfach nur lächerliche Gagen-Angebote erhält, darf sie gerne hier posten. Vielleicht ändern wir so etwas am alltäglichen Künstler-Irrsinn in Deutschland…“. Damals klicken zehn User auf „Gefällt mir“

25.02.: Birgit Walter veröffentlicht einen ersten Bericht in der Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau unter dem Titel „Unverschämt“. Sie schreibt darin: „Letzte Woche erst gestartet, hatte die Plattform nach drei Tagen 1.762 Likes, jeder Eintrag ein Erlebnis. Tänzer, die für viel Geld zum Vortanzen reisen, aber weder Choreograf noch Regisseur haben Zeit zuzuschauen. Klavierbegleiter bei Auditions, die die Songs des Stücks nicht kennen. Schauspieler, die während der Proben zum Hartz-IV-Schalter im Arbeitsamt geschickt werden, weil es Geld nur für Vorstellungen gibt. …“

16.03.: Elisabeth Kulman ruft auf der Seite zur „Revolution der Künstler“ auf: „KünstlerInnen aller Sparten sprecht! Ihr werdet jetzt gehört.“ Es folgen später Gastbeiträge von Marlis Petersen, Emilio Pons, Laura Aikin, Christian Sist, Markus Brück, Dr. Déihdre Mahkorn, Dr. Germinal Hilbert oder Edita Gruberova. Damit wird die neue Initiative international und richtet sich nicht mehr nur an deutsche Künstler

22.03.: Der Deutschlandfunk (Burkhard Müller-Ulrich) berichtet als erster Radiosender über die Initiative: „Der Fisch stinkt vom Kopf“

26.03.: Der ORF berichtet als erster Fernsehsender über die „Revolution der Künstler“

28./29.03.: Die Initiatoren der Bewegung treffen sich in Hamburg zum ersten mal vor Ort, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Idee der sog. „Goldenen Regeln künstlerischen Schaffens“ entsteht. Sie werden in den kommenden Wochen intensiv mit den Usern besprochen

01.05.: Das Logo „art but fair“ wird der Öffentlichkeit vorgestellt und die dazu gehörigen „Goldenen Regeln“, die sich an fünf verschiedene Akteure der Darstellenden Kunst und der Musik richten. In Wien laufen zum ersten mal Sympathisanten mit dem neuen Logo bei der jährlich stattfindenden Arbeiter-

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Demo mit. Die offizielle Webseite http://artbutfair.org und ein eigenes Forum gehen online

02.05.: Als erster Dachverband unterstützt der Deutsche Tonkünstler Verband die Initiative: „Da sich insbesondere die finanzielle und die sozial-rechtliche Situation sowohl der freiberuflichen, als auch der – immer weniger werdenden – angestellten Musiker und Sänger fortwährend verschlechtert, unterstützt das Präsidium des DTKV die Initiative „art but fair“ ganz entschieden. …“

23.05.: Erste art but fair Podiumsdiskussion an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mit Elisabeth Kulman

25.05.: Auf der Webseite des Deutschen Bühnenvereins wird eine Resolution veröffentlicht: „Angesichts dieser Situation begrüßt der Bühnenverein die Initiative „art but fair“ und fordert eine Finanzausstattung der Theater, die es ihnen erlaubt, ihren Künstlern angemessene Arbeitsbedingungen und eine ausreichende Bezahlung anzubieten; von weiteren Kürzungen der öffentlichen Zuschüsse für die Theater Abstand zu nehmen; die durch mangelnde öffentliche Zuschüsse herbeigeführte Verdrängung von darstellenden Künstlern in unzureichende Beschäftigungsverhältnisse zu beenden; gesetzliche Regelungen zu schaffen, die auch bei kurzzeitiger Beschäftigung von darstellenden Künstlern eine ausreichende Arbeitslosenversicherung sicherstellen.“

06.06.: Der Bayrische Rundfunk berichtet als erster deutscher TV-Kanal in seiner Sendung „KlickKlack“ (Martin Grubinger) über die Initiative und die Revolution der Künstler

02.08.: Das ZDF berichtet in „aspekte“ (Stefan Braunshausen) über “art but fair” bei den Salzburger Festspielen

07.08.: Der SRF nimmt sich in „Schweiz aktuell“ zum ersten mal im Fernsehen des Themas mit dem Lohnstreit bei „Aida“ an

08.08.: Zweite art but fair Podiumsdiskussion mit dem Thema „Friss oder Stirb – Kunst und Kultur in Zeiten globalisierter Gewinnmaximierung“ mit Elisabeth Kulman

16.08.: Die apa (Österreichische Presseagentur) berichtet zum ersten mal: „Festspiele – Spitzensänger fordern mehr Ruhezeiten“

26.08.: Das Schauspielhaus Salzburg verpflichtet sich als erstes Haus den «art but fair»-Regeln

07.09.: In Berlin gründen sich die beiden Vereine „art but fair Deutschland“ und „art but fair Schweiz“

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15.09.: Die ARD berichtet in „ttt“ über das Thema „Musiker als Tagelöhner?“

26.09.: Nach zwei offenen Briefen auf der Facebook-Seite ändert Matthias Schweighöfer die Regeln für seinen Musik-Wettbewerb

03.10.: Zum ersten mal berichtet die dpa (Deutsche Presseagentur) über die Initiative: „Verein ‘art but fair’ fordert angemessene Löhne in Theatern“ (Dorothea Hülsmeier)

11.10.: Der Verein „art but fair Österreich“ gründet sich in Wien

12.10.: Die Schlossfestspiele Sondershausen bieten nach Kritik auf unserer Seite jetzt Werkverträge an und verbessern ihre Kommunikation nach außen

16.10.: Offener Brief an die Stadt Wien, die Wien-Holding GmbH und die Vereinigten Bühnen Wien/Musical bzgl. des Stellenabbaus im Orchester der Vereinigten Bühnen Wien

22.10.:Öffentliche Protestnote von art but fair Österreich, Schweiz und Deutschland an die Bundestheater Holding und das Burgtheater Wien wegen der Billetteur-Affaire am Burgtheater. Matthias Hartmann versichert in seinem Antwortschreiben: „Nach einem persönlichen Treffen mit Herrn Diaz, habe ich darum die Gelegenheit genutzt, mich ausdrücklich mit ihm zu solidarisieren. Auch habe ich die Bundestheaterholding, sie ist der eigentliche Vertragspartner der G4S, am vergangenen Donnerstag um Prüfung aller Möglichkeiten zur Neuausschreibung der von G4S in unserem Haus versehenen Dienste gebeten.“

31.10.: Auf Einladung der Deutschen Orchestervereinigung findet ein Treffen in Berlin statt. Teilnehmer: GDG/KMSfB Österreich, SMV Schweiz, ver.di Deutschland, DOV und art but fair

7.11.: Auf der Sitzung des Künstlerischen Ausschusses des Deutschen Bühnenvereins in Heidelberg schließen sich die dort anwesenden Theater- Intendanten und Funktionäre den Forderungen der Initiative art but fair zur Verbesserung von Entlohnung und Arbeitsbedingungen im Kulturbetrieb an

29.11.: art but fair Deutschland trifft sich mit GDBA (Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger) und VdO (Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer) in Hamburg

04.12.: Verschiedene Schweizer Gewerkschaften aus den Bereichen Darstellende Künste und Musik treffen sich mit art but fair. Anwesend sind der Schweizerische Musikerverband (SMV), der Berufsverband der freien Theaterschaffenden (ACT), der Berufsverband der Schweizer Tanzschaffenden (Danse Suisse), der schweizerische Bühnenkünstlerverband (SBKV), der Dachverband der Organisationen der professionellen Kultur- und

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Medienschaffenden der Schweiz und der schweizerischen Urheberrechtsgesellschaften (Suisseculture), der Schweizerische Tonkünstlerverein (STV) und art but fair

09.12.: Zu einem inoffiziellen Sondierungsgespräch kommen die beiden Vorsitzenden von art but fair Deutschland, Sören Fenner und Johannes Maria Schatz mit dem geschäftsführenden Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin in Köln zusammen

21.12.: Letztes Arbeitstreffen in Potsdam zur Erstellung eines Konzeptes für die „art but fair consultations“, welche die Hans-Böckler-Stiftung signalisiert hat, 2014 finanziell zu unterstützen

Inzwischen haben wir in den zehn Monaten unseres Bestehens im Web, Print, Radio oder Fernsehen 122 unterschiedliche internationale Berichterstattungen über unsere Bewegung gezählt. Doppelte sind dabei gar nicht mitgerechnet. Darunter sind namhafte Zeitungsorgane wie die Salzburger Nachrichten, der Standard, der Kurier, die Frankfurter Rundschau, die Süddeutsche Zeitung, die Welt, die Zeit oder die Neue Züricher Zeitung; im Fernsehen berichteten unter anderen der ORF, das ZDF, 3sat und der BR; im Radio gab es Interviews und Berichte im Deutschlandfunk, auf NDR, WDR, SRW, BR, HR, OE1, ORF und im SRF

Wir bedanken uns bei der kontinuierlich wachsenden Zahl an art but fair Vereinsmitgliedern, bei unseren aktiven Teammitgliedern, bei den tausenden passiven Mitstreitern auf Facebook, beim Deutschen Bühnenverein, den vielen Gewerkschaftsvertretern und nicht zuletzt bei den zahlreichen Journalisten für ihre mediale Begleitung!

Auch 2014 werden wir weiter kämpfen für faire Gagen und gerechte Arbeitsbedingungen in der Darstellenden Kunst und der Musik… Allen ein gesundes und glückliches neues Jahr 2014!

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